Fassade

Die Fassade unseres Hauses ist eigentlich in keinem so ganz schlechten Zustand (wir haben Glück, das haben schon mehrere Fachleute gesagt), aber gemacht werden muß doch so einiges, damit die schadhaften Stellen ausgebessert werden.

 

Ins Holz wurde in der Vergangenheit lustig ein gummihaftes Material (Kautschuk?) in die Risse und Fugen "gespachtelt" - teilweise unnötig, teilweise müssen die Holzübergänge stattdessen mit kleinen Holzplättchen gefüllt werden. Auf jeden Fall musste das gespachtelte Material entfernt werden, damit es nicht zu Wasserstau und damit Holzgammel führt. Später wird es natürlich neu schwarz gestrichen!

 

Die Verputzung der Gefache ist teilweise schadhaft, zu dick und auch nicht so ganz mit dem richtigen Material gemacht worden - dadurch hält der Putz nicht gut auf dem alten Lehm. Wir werden aber nicht alles neu verputzen, nur die "bröselnden" Stellen. Der korrekte Putz ist ein Kalkputz, der Unterputz mit Haaren (von Wildscheinen!), darüber ein Feinputz.

 

Da das Baugerüst für die Dachdeckarbeiten sowieso steht, haben wir am obersten Giebel angefangen und arbeiten uns nach und nach nach unten vor:

 

 

30. März:

Miriam klopft den Putz ab - teilweise kommt er ihr als ganze Platte entgegen - ein Zeichen dafür, dass es keine gute Verbindung zwischen dem unteren Lehm und der Verputzung gab.

Aber sehr schön anzusehen: Die originalen, alten Lehm-Ausfachungen:

31. März:

Unser Lehmbauer bringt noch eine neue Schicht Lehm auf, da die Verputzung zu dick war und jetzt Material im Gefach fehlt:

1. April:

Die Arbeiten gingen weiter - und obwohl wir zuerst nur den oberen Teil des Hauses (wegen der Gerüststandzeit) ausbessern wollten, haben wir dann doch gleich alle Gefache gemacht:

 

Parallel zu den Putzarbeiten hat Sandra Holz-Ausbesserungen vorgenommen, um saubere Übergänge zwischen den Holzverbindungen wieder herzustellen und so potenzielle Wasser-Eintritts-Lücken zu schließen:

 

20. April (Ostern)

Nachdem inzwischen auch der Kalk-Oberputz (Gräfix61, fein, ohne Haare) aufgetragen wurde und getrocknet ist, konnten wir Ostern mit dem Streichen anfangen - die Balken schwarz, die Gefache weiß mit Sulfid-Farbe. Natürlich zuerst der obere Teil des Hauses (damit endlich das Gerüst weg kann!), später kommt dann der untere Teil dran.

26. April

Dem Sockel geht es an den Kragen...da leider die unteren Schwellen des Hauses teilweise im Sockel mit eingeputzt waren, haben sie etwas unter der sich sammelnden Staunässe gelitten, außerdem war der Sockel nicht angeschrägt genug, so dass das Regenwasser nicht so leicht ablaufen konnte.

Eine Lösung mußte her, die hieß: Sockel abschneiden! Leichter gesagt, als getan: Mit einer großen Steinflex wurden zwei Schnitte gemacht, so dass im Endeffekt der Stein unter der untersten Schwelle nicht mehr vorsteht. Eine dreckige Angelegenheit!

3. Mai

 

Das Gerüst ist weg. Endlich. Der obere Teil des Hauses ist - zumindest von außen - schon mal fertig. Jetzt kann man doch schon eine deutliche Veränderung erkennen:

Oben fertig, unten noch nicht...3. Mai 2014
Oben fertig, unten noch nicht...3. Mai 2014


Juni

 

Nach dem Abschneiden des Sockels kommt der Wiederaufbau - an der Straßenseite war der Schwellbalken nicht sehr schadhaft, so daß nach dem Abbeiteln des morschen Holzes der Sockel neu verputzt werden konnte:

19. Juni 2014
19. Juni 2014

Schwieriger gestaltete sich das Ganze an der Gartenseite, hier wurde nach der Freilegung offenbar, was wir schon vermuteten: Das Schwellholz war stärker beschädigt und mußte vom Zimmermann repariert bzw. ausgetauscht werden.

Die Reparatur:

 

Ende Juli/ Anfang August

 

Die nächsten Arbeitsschritte waren dann neu untermauern (die alten Natursteine des Sockels waren ganz schön locker und es mußten so einige "Mörtelbetten" herhalten), danach die letzten Lücken mit Unterstopf-(Quellmörtel) unterfüttern, so daß die Stabilität von unten wieder gegeben ist und zum Schluß noch die Enden der Ständer einkürzen, was wir sogar selbst erledigt haben:

Nachdem die Enden entfernt waren, konnten wir wieder aufmauern (die noch vorhandenen Spalte wurden nach der Trocknung wieder mit Unterstopfmörtel gefüllt):

Auch der Sockel zur Straßenseite wurde noch weiter bearbeitet: Oben noch Dichtschlämme auf den neuen Sockelputz aufgetragen, die feinen Risse mit Maleracryl bearbeitet und endlich konnte der "olle" Sockel mit Sockelfarbe neu gestrichen werden!

Das (vorläufige) Ergebnis nach 14 Tagen Arbeits-Urlaub:

 

September

 

Tja, leider ist die Fassade ja immer noch nicht ganz fertig, da ja die Gartenseite noch verputzt und teilweise die Gefache nach der Holzreparatur ausgebessert werden müssen...aber unser Mauer und Lehmbauer hat sich schon ans Werk gemacht:

 

Oktober

 

Die Restarbeiten sind erfolgreich vonstatten gegangen (Verputzen, Dichtschlämmen und Streichen), so dass wir tatsächlich das Thema "Fassade" Anfang Oktober 2014 abhaken können!

 

 Noch mal zum Vergleich: Das Haus auf einem Maklerfoto, August 2012...

 

...und nach unserem "Facelifting", Oktober 2014