Die Böden

 Eigentlich sah es ja schon ganz schön aus, das Esszimmer, wenn nur nicht dieser abgeranzte, alte Holzfußboden an alte Zeiten erinnert hätte! Den Herbstferien sei dank konnten wir eine ganze Woche in der Eifel urlauben und uns dabei den Boden vornehmen - was auch Zeit wurde: Man darf nicht vergessen, dass die Küche immer noch in den Wohnwagen ausgelagert war, und so langsam wurde es doch immer kälter...! Also wurde unsere Woche auch deswegen etwas anstrengend, aber so viel vorweg: Wir haben es geschafft!

Zunächst war da also dieser mit einem rot-braunen Zeug gestrichene Holzdielenboden - dass das schlecht bis garnicht runterzuschleifen war, hatten wir ja schon mal festgestellt. Das Zeug verklebte sofort das Schleifpapier. Außerdem hatten wir Bedenken, dass eine große Parkettschleifmaschine mit ihrem höllischen Gewicht dem Unterbau der Dielendecke schadet, schließlich sind von unten im Keller noch Holzstaken zwischen die Balken geklemmt. Also haben wir uns dafür entschieden, zunächst mit dem Elektrohobel die fiese Lackschicht abzuhobeln, um dann mit dem Exzenterschleifer nachzuschleifen. Gesagt, getan: Nach unzähligen Hobelklingen, einem durchtrennten Verlängerungskabel und ganz viel Schleifpapier-Verschleiß war der Boden nach 2 Tagen abgezogen! Dann folgten 4 Lackschichten inklusive Trocknungszeit und am Ende der Woche konnten wir das Esszimmer wieder nutzen!

In Bildern sah das dann so aus:

Das mit dem Fliesen von unregelmßigen Natursteinfliesen (hier: Blaustein) trauen wir uns dann doch nicht zu, so dass wir ausnahmsweise mal wieder professionelle Hilfe angenommen haben - selten genug! Hier ein paar Eindrücke vom Werdeprozess:

Wieviel schöner ein Raum wirken kann, wenn die richtige Beleuchtung und ein schöner Fussboden dazu kommen, konnten wir die letzten Tage einmal mehr erfahren: Erst wurde der Raum dank  Dennis' fachkräftiger Hilfe verkabelt bzw. die unter dem Putz liegenden Kabel wurden miteinander verbunden, dann haben wir den Eichendielenfußboden verlegt.

Den Lehm-Feinputz haben die Kinderzimmer-Wände schon vor unserem Sommerurlaub bekommen, gestrichene Rigips- und andere Putzflächen gab's dann im Urlaub.

Ein großes Anliegen war uns noch der Fußboden: Die zusammengestückelten vorhandenen Dielen (wenn man das überhaupt so nennen konnte) sollten endlich raus. Spannend war dann, was uns darunter erwarten sollte..."Sind die Balken noch in Ordnung? Müssen wir welche erneuern?" Das waren die Fragen, die uns im Vorfeld beschäftigten.

Nachdem Miriam (die Meisterin des Entbretterns!) mal eben an einem Nachmittag Hand angelegt hatte, sah es erstmal wahnsinnig dreckig aus zwischen den alten Balken...Spinnenweben waren da noch das Harmloseste...

Das Verlegen der Dielenbretter war schnell erledigt - die Nacharbeiten ziehen sich dann doch immer hin: Kleber aus den Fugen kratzen, alles nochmal plan schleifen, 4x Lackieren...aber jetzt ist es fertig! :-)

So sah er Boden im unlackierten bzw. frisch lackierten Zustand aus:

Alte Balken mit Lehmresten sind ja so eine Sache - wenn dann aber auch noch alte Rinde dran ist, muss man zu harten "Maßnahmen" greifen...um diese Erkenntnis sind wir jetzt, nachdem alle 8 Balken der Esszimmerdecke geschliffen sind, reicher. Es war ein Sch...Wir haben geflucht, geschwitzt, und manchmal auch fast geweint, aber wir haben es geschafft...

Lange haben wir nicht über's Schlafzimmer berichtet, lange haben wir immer so nebenbei dran weitergearbeitet, aber nachdem das Wohn- und Badezimmer fertiggestellt sind, wird wohl der nächste fertige Raum das Schlafzimmer werden.

Hier nochmal die Fortschritte der letzten 2 Jahre:

Zunächst kam im April 2015 die Dämmung und der Lehm auf die Wände.

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Badezimmer mit Fliesen zu gestalten, auch, was den Fußboden angeht. Da wir keinen Estrich, sondern eine Holzbalkendecke im Bad haben, war uns früh klar, dass Fliesen auf den OSB-Platten nicht das Optimalste wären. Wir kamen auf Kork, weil dieser beweglich ist und eventuelle Schwingungen des Holzes auch mitmachen würde. Dazu kommt, dass Kork ein nachwachsender Rohstoff ist, schalldämmend und isolierend wirkt und vor allem: Fußwarm ist!

Nach anfänglichem Zweifel war auch Miriam überzeugt und wir wurden fündig: Bei Hebo haben wir ein verklebbares Kork-Furnier-Design gefunden, das uns beiden gefallen hat.

Ende Oktober/ Anfang November ging's ans verkleben:

Ein Fußboden für's Wohnzimmer - klingt leichter gesagt, als getan, denn es galt zu entscheiden, welche Holzart, welche Stärke, wie am besten verlegen...Nach vielen Holzhändlern und "Showrooms" haben wir uns für Eiche-Massivholzdielen im wilden Verbund in ca. 20mm Stärke entschieden. Der vorhandene Boden bestand aus 22mm Spanplatten, auf die die neuen Dielen verlegt werden sollten. Da der alte Boden aber nicht 100%tig plan war, war unsere Sorge, dass wir eine ziemlich komplizierte Unterkonstruktion bauen müssen -  im Endeffekt hat sich aber herausgestellt, dass die Sorgen unbegründet waren, die Bretter haben sich ziemlich gut dem Bodenverlauf angeglichen, so dass nur in einer Ecke ein wenig Unterlage nötig war.

Nach Freilegung des Dielenbodens im Kamin- und Schlafzimmer (unter einer Linoliumsschicht waren dünne Spanplatten auf die Dielen vernagelt) hatten wir erstmals freie Sicht auf den Zustand des Holzes: Leider ist hier in den vergangenen Jahrzehten nur "Flickschusterei" betrieben worden, d.h. es finden sich neben alten (originalen) Dielenbrettern einfacher Rauspund bzw. Bretter, mit denen Lücken geschlossen wurden, so ein leider nicht schöner oder restaurationswürdiger Zustand. Dazu wurde im Eingangsbereich des Kaminzimmers deutlich, dass einer der tragenden

Balken im Boden morsch sein muß, also öffneten wir an dieser Stelle den Boden, um den Balken zu erneuern.